05
Wassergärten
Das Wasser erlebbar zu machen ist einer der wichtigsten Gestaltungsschwerpunkte der Balinger Gartenschau 2023. Die Wassergärten bringen Sie künftig direkt an die Eyach heran.
Bei den ersten Ideen der Balinger*innen für die Planung der Gartenschau Balingen 2023 tauchte ein Wunsch immer wieder auf: ein Stadtsee. Die Machbarkeit eines solchen Projekts wurde intensiv geprüft. Das größte Hindernis waren die ökologischen Unterschiede zwischen fließendem und stehendem Gewässer. Bei einem Hochwasser wäre es unweigerlich zur Vermischung der Arten in Eyach und Stadtsee gekommen. Das wäre aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche an den Lebensraum fatal gewesen.
Folgender Gedanke rettete die Idee des Stadtsees: Wir haben doch bereits ein „stehendes“ Gewässer in Balingen! Im Bereich des Wehrs bildet das Wasser einen natürlichen Rückstau. Bis zur Stauwurzel sind die Fließgeschwindigkeiten sehr gering. Nur von einer hohen Aufenthaltsqualität konnte dort bisher nicht die Rede sein, denn man kommt nicht wirklich ans Wasser heran.
Die Wassergärten der Gartenschau Balingen 2023 sollen das ändern: Sie bieten die Möglichkeit, auf Flussniveau an die Eyach zu gelangen. Von dort bietet sich ein unvergleichlicher Ausblick auf das Zollernschloss, den Eyachbogen und den Mündungsbereich der Steinach, deren eindrucksvolle, tief eingeschnittene Schlucht an keiner anderen Stelle so gut sichtbar ist.
Im Hochwasserfall werden die Wassergärten überflutet. Die verwendeten Pflanzen wurden deshalb so ausgesucht, dass die Vegetationsbereiche eine Überschwemmung gut überstehen. Für die Auswahl der Pflanzen galten außerdem strenge Kriterien: nur heimische, autochthone Arten kamen infrage. Das bedeutet, die Herkunft des Saatguts bzw. der vorgezogenen Pflanzen muss nachgewiesen werden. Und die Aufzucht darf nur in der Nähe des späteren Pflanzortes erfolgt sein.
Von Bedeutung ist auch der Standort der Wassergärten innerhalb einer Schutzzone für Wasservögel.
Wichtig war bei der Planung für die Gartenschau Balingen 2023 immer der Grundsatz, dass sich Umweltschutz und Nutzung – die Ansprüche von Mensch und Tier an einen Ort – nicht widersprechen, sondern ergänzen sollen. Die Lebensräume von Eisvogel, Wasseramsel und Teichralle zu erhalten war deshalb genauso wichtig wie das Ziel, einen hochwertigen Aufenthaltsbereich zu schaffen. Damit sich künftig Eisvogel und Balinger*innen an der Eyach gute Nacht sagen können.
