Zeichnung von einer Fußgängerbrücke über einen Fluss

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Parkufersteg

Eine ansprechende Holzbrücke mit größerer Spannweite für den aufgeweiteten Eyach-Querschnitt war gewünscht – das Ingenieurbüro Miebach hat für die Gartenschau Balingen 2023 geliefert.

Die Gestaltung des Landschaftsraums und der notwendige Hochwasserschutz gehen beim neuen Parkufersteg eine gelungene Verbindung ein. Denn durch die Aufweitung der Eyach reichte die Spannweite der vorhandenen Brücke nicht mehr aus. Die Stadt beauftragte daraufhin drei renommierte Ingenieurbüros bzw. Bietergemeinschaften damit, für diese Stelle ein innovatives Holzbauwerk zu entwickeln. Die gestalterisch und technisch hochwertigen Entwürfe wurden einer Jury vorgelegt, bestehend aus der Verwaltungsspitze, Mitgliedern des Gemeinderats sowie Fachleuten aus Architektur, Landschaftsarchitektur und Bauingenieurswesen. 

Die Jury entschied sich für die Trog-Brücke des Ingenieurbüros Miebach: eine effektive, kostensparende Holzkonstruktion. Das Tragwerk liegt hier nicht wie bei anderen Konstruktionsarten unterhalb des Gehbelags. Dadurch bleibt der Hochwasserquerschnitt unter der Brücke frei von Elementen wie Trägern oder Stützen. Die Neigung der Träger gewährleistet außerdem den konstruktiven Holzschutz, die Wartungskosten fallen gering aus. Durch die Ausbildung eines Troges bilden die seitlichen Wangen Konstruktion und Geländer in einem.

Bei der Planung der Gartenschau Balingen 2023 müssen nicht nur zahlreiche gestalterische und funktionale Aspekte berücksichtigt werden, auch ein aufwendiges Hochwasserschutzkonzept gehört dazu: Die umliegenden Bauwerke und Flächen sollen selbst bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) geschützt sein. Zum Konzept gehören deshalb sogenannte Retentionsflächen, die bei einem Hochwasser große Wassermassen aufnehmen können. Eine solche Fläche bietet künftig der „Eyachstrand“, für den das Gelände abgeflacht wird. Der Fluss selbst bekommt durch die neue Trog-Brücke ausreichend Raum, damit es auch hier zu keiner Engstelle kommt. 

Zusätzlich gehen wir noch einen Schritt weiter, indem wir uns darauf vorbereiten, die HQ100-Schutzmaßnahmen um den sogenannten Klimazuschlag zu erhöhen. Das ist momentan noch gar nicht gefordert, durch die rechtzeitige Vorbereitung später dann aber problemlos möglich.