Okt 21: Am vergangenen Samstag konnte die NABU-Ortsgruppe unter der Leitung von Herrn Gärtnermeister i.R. Peter Faber bereits die Feinarbeiten zur Vorbereitung der Pflanzung für das Projekt „Insektenland Kräutersand“ durchführen.

„Tierischer Hotspot“ auf der Gartenschau – NABU legt bereits jetzt Grundstein für Projekt Insektenland Kräutersand

In den zukünftigen Erlebnisauen der Gartenschau Balingen soll bis 2023 das Projekt „Insektenland Kräutersand“ reifen und gedeihen. Dafür wurde in den letzten Wochen mit der tatkräftigen Unterstützung des städtischen Bauhofs bereits das Gelände vorbereitet und am vergangenen Samstag von der hiesigen Ortsgruppe die Feinarbeiten zur Vorbereitung der Pflanzung durchgeführt. Die ursprüngliche Vision von Herrn Gärtnermeister i.R. Peter Faber konnte weitere Fachleute der Lehr- und Versuchsgärten der HfWU Nürtingen-Geislingen (Frau Dr. Ing. Beate Hüttenmoser und Frau Gärtnermeisterin Annemarie Lorch) begeistern. 2023 kann die NABU-Gruppe Balingen dann den Besuchern der Gartenschau ein Beispiel für nachhaltige und naturnahe Gestaltung von Gärten präsentieren und nahelegen.

Auf 100 m2 Land in den zukünftigen Erlebnisauen existiert bereits eine „wilde Fläche“, die sich perfekt als Hintergrund für das geplante Projekt eignet. Der Standort wurde an genau dieser Stelle gewählt, da „hier die Wildnis noch vorhanden ist, die auch auf der Gartenschau dringend benötigt wird“, so Herr Faber. Zusammen mit der geplanten Pflanzung in reinem Sand ist diese prädestiniert für Bewohner aller Art. Vorwiegend einheimische Blütenstauden, die Insekten vom Frühjahr bis in den Herbst Blüten und Pollen bieten, lokal vorkommende Pflanzen, die Nahrung für Larven sind, sandiger Untergrund für Nistmöglichkeiten von Bodenbewohnern. Durch Steinhaufen, Totholzecken, das bereits bestehende kleine Wäldchen und die dadurch entstehenden Unterschlupfmöglichkeiten werden weitere Wohlfühltempel für Vögel, Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger (wie z.B. Igel oder Spitzmäuse) geschaffen. Durch den Sandboden und eine Mischpflanzung vieler Arten und Blütezeiten kann auch der Pflegeaufwand sehr gering gehalten werden, was wiederum den verschiedenen Arten, sowohl Pflanzen, als auch den Tieren, die Chance gibt sich natürlich zu entfalten und die Natur walten zu lassen. Durch zusätzliche Nistgelegenheiten, wie z.B. einem Insektenhaus, wird auch den gefährdeten Wildbienen eine weitere Rückzugsmöglichkeit geboten.

Herr Faber freut sich: „Es ist eine seltene Gelegenheit vielen Menschen die Notwendigkeit eines naturnah gestalteten Gartens näherzubringen. Wir möchten informieren, dass dies absolut wichtig ist für die Erhaltung der heimischen Arten, sowohl tierisch als auch in der Pflanzenwelt. Immerhin ist die Fläche aller Gärten in Deutschland zusammengenommen größer, als die Fläche aller Naturschutzgebiete. Deswegen freuen wir uns ein Teil der Gartenschau in Balingen sein zu dürfen.“

Den Besuchern soll ab 2023 an diesem Standort viele Informationsmöglichkeiten über nachhaltige Pflanzung, das Projekt Insektenland Kräutersand und dessen vielfältige Fauna und Flora geboten werden.