Atlantikflair an der Eyach: Balingens Partnerstadt gestaltet Plage Royan

Passanten, die dieser Tage einen Blick hinter die Absperrungen um die Plaza werfen, können eine fleißige Gruppe beim Schaufeln beobachten. Die schaffigen Leute kommen aus Balingens Partnerstadt Royan in Südwestfrankreich, und was ihnen von der Schippe rieselt, ist feinster Sand von der Atlantikküste, der hier ein neues Zuhause findet. Der Anlass: die Gartenschau. Das Ziel: für die Besucher ein Stück Frankreich in die Eyachstadt zu holen. Der Sand ist nicht das Einzige, was die Franzosen dafür mitgebracht haben. Gestaltet wird der Plage Royan („plage“ ist französisch für „Strand“) mit Gehölzen und Sträuchern, die typischerweise in der dortigen Küstenzone gedeihen, sowie mit original Liegestühlen und Sonnenschirmen, dazu kommen blau-weiße Strandzelte, wie sie auch in Royan am Meer stehen.

Die Vorarbeiten sind bereits erledigt, nun wird der Sand aufgeschüttet und die Gewächse gepflanzt – die Vorfreude steht den Royanern ins Gesicht geschrieben. Wenn alles fertig ist, empfängt Atlantikflair die Gäste, eingerahmt von fünf großen Betonbuchstaben, die den Schriftzug ROYAN formen. Eine schöne Idee von der Partnerstadt, die zufällig auch noch bestens ins Konzept passt: Bereits in der Planungsphase hatte das Team der Gartenschau an dieser Stelle die Idee für einen Strandbereich.

Open Air mit Strandfeeling

Erste Überlegungen, den Beitrag aus Frankreich auf dem Royan-Platz vor der Stadthalle unterzubringen, wurden verworfen, da die Partnerstadt gerne ihre Lage an der Atlantikküste aufgreifen wollte. Um diesen Wunsch zu entsprechen, fiel die Wahl auf die Plaza, die sich auch aufgrund der Nähe zum Wasser anbietet – die Eyachterrassen grenzen unmittelbar an das Areal an. „Wir freuen uns, dass Royan einen so tollen Platz mit echtem französischem Flair bekommt“, sagt Annette Schoen, kaufmännische Geschäftsführerin der Gartenschau. „Der Standort im Zentrum der Plaza zwischen den Schaugärten der Landschaftsgärtner und der Bühne spiegelt auch die große Bedeutung der langjährigen Partnerschaft zwischen unseren Städten wider.“

Die Gartenschaubesucher dürften erst recht begeistert sein. Sie erleben ab Mai nicht nur ein Stück Frankreich mitten in Balingen, das Bühnenprogramm werden sie ebenfalls mit den Zehen im Sand genießen können, zur Eröffnung werden zudem französische Spezialitäten serviert. Erlebnisse, die auch für eine gelungene grenzüberschreitende Zusammenarbeit stehen. „Die Gartenschau wurde ja hauptsächlich von Balingern für Balinger geplant“, erläutert Projektleiterin Carolin Lenzser. „Nach den Brückengärten, die gemeinsam mit Studierenden aus den USA entworfen wurden, zeigt nun aber auch der Plage Royan, wie das Projekt Gartenschau weit über die Grenzen der Stadt hinaus wirkt.“ Wie das aussieht, davon kann sich jeder, der möchte, bald selbst ein Bild machen – nur noch dreißig Tage sind es bis zur Eröffnung der Gartenschau.