Juni 22: Wer mit offenen Augen durch Balingen geht, kann seit ein paar Wochen neue Pflanzungen entdecken. Neben den neuangelegten Parks werden auch vorhandene Grünbereiche mit weiteren Pflanzungen versehen, die stark zur positiven Ökobilanz beitragen.

Ökologie und Baumschutz bei der Gartenschau

Baumschutz und -erhalt wird in Balingen sehr groß geschrieben. Sollen die Bestandsbäume im Baubetrieb gesund erhalten werden, muss mit einer Reihe von Schutzmaßnahmen vorgebeugt werden. Solche Schutzmaßnahmen lassen sich gerade im Stadtgarten gut erkennen. Wer sich nämlich wundert, warum die Baumstämme mit Holzdielen eingepackt sind, die Bäume großzügig mit einem Bauzaun umrahmt oder Stahlplatten am Fuß der Bäume ausgelegt werden, kann sich nun die Frage beantworten.

Der Stamm wird durch die Holzdielen, die rundum in einer Höhe von 2-4 m angeordnet sind, gegen mechanische Beschädigungen geschützt. Um möglichen Druck abzufedern, wurde zwischen Stamm und den Dielen ein Drainagerohr eingelegt. Außerdem sollen Stahlplatten, die unter den Baumkronen ausgelegt werden, das Wurzelwerk beim Überfahren vor zu starken Beeinträchtigungen schützen. Sie sind dazu da, den Druck zu verteilen und Erdverdichtungen durch die schweren Maschinen zu vermeiden.

Der Kronenbereich kann aufgrund der engen Gegebenheiten auf den Baustellen oftmals nicht ausreichend abgesperrt werden, daher ist bei Arbeiten im Kronenbereich für die ausführenden Firmen besondere Vorsicht geboten, um keine Äste zu beschädigen.

Immer wieder erreicht uns Kritik aus der Bürgerschaft, dass entlang der Eyach zugunsten der Zugänglichkeit zum Gewässer Bäume gefällt wurden. Für jeden gefällten Baum wird allerdings Ersatz geschaffen, denn wo es möglich ist, werden neue Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Erlebnisauen zum Beispiel waren zuvor eine komplett versiegelte Gewerbebrache – nun wachsen hier Bäume, Sträucher und Flächen mit Stauden. Anstelle von Asphalt ist hier nun eine naturnahe Fläche mit großzügigen Wiesen und Pflanzenvielfalt zu finden.

Durch neueste technische Verfahren, werden von Baum-Fachleuten auffallende Bäume auf ihre Vitalität und Standfestigkeit geprüft. Sind die Bäume abgängig, d. h. stark geschwächt oder krank, mit Schädlingen befallen oder nur noch bedingt standfähig, kann hieraus schnell eine Gefahr für die Öffentlichkeit entstehen. Um die Verkehrssicherheit gewährleisten zu können, muss hier dann im Einzelnen geprüft werden, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den Baum zu erhalten. Bei einer erforderlichen Fällung wird dann angestrebt, die Bäume einem weiteren Nutzen für die Gartenschau zuzuordnen.

Die Bäume in besserem Zustand, werden im Uferbereich der Eyach mitsamt dem Wurzelstock als Fischunterstände eingebaut oder erhalten als Kletterbäume in den Spielbereichen Verwendung. Auch als Einfassungen oder als Bauholz für andere Zwecke werden sie genutzt. Die Bäume, denen leider keine dieser Optionen mehr zur Verfügung stehen, werden zu Hackschnitzel oder Brennholz für die Energiegewinnung weiterverarbeitet.

„Im Großen und Ganzen lässt sich sagen, dass wir in Balingen einen guten Zustand der vorhandenen Bäume haben und größtenteils auch halten können. Das Zusammenspiel mit den nun neu gesetzten Pflanzen funktioniert und wird sich in den folgenden Jahren durch ein hoffentlich gesundes und üppiges Wachstum weiter zum Positiven entwickeln. Eine gesunde Vegetation ist sowohl für das Klima, als auch für die Ökobilanz von besonderer Wichtigkeit und hat nicht zuletzt eine ganz besondere Bedeutung für das Stadtbild und das Wohlbefinden eines jeden Einzelnen. Dies resultiert aus den Neupflanzungen für die Daueranlagen der Gartenschau 2023.“, fasst Andreas Schnitzer aus dem Team Gartenschau zusammen.