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Balingen früher und heute: Stelen schicken Gartenschaugäste auf bildhafte Zeitreise
In den Schwefelbadgärten und am Rappenturm sowie beim ehemaligen Gasthaus Sonne, am Zollernschloss, der Schwarzen Brücke und der Friedhofkirche schickt der Bürgerverein die Besucher auf Zeitreise, in Klein Venedig und im Stadtgarten warten die Stelen der Heimatkundlichen Vereinigung auf neugierige Durchgucker. Jede der acht Stelen ist im oberen Teil ausgeschnitten und lässt durch einen Rahmen den Blick auf die heutige Ansicht zu. Unter dem Rahmen ist jeweils eine Tafel mit einer Druckplatte angebracht, die Informationen zur Geschichte der Bauten vermittelt – die Texte verfasste die Balinger Historikerin Dr. Ingrid Helber. Historische Fotografien – ebenfalls zusammengestellt von Dr. Helber – zeigen, wie die Situation an diesem Standort früher ausgesehen hat. Veränderungen werden so auf einen Blick ersichtlich.
Das Projekt geht auf eine Idee von Annette Stoll-Zeitler zurück, die bei der Gartenschau den Fachbereich Ausstellung und Betrieb leitet und 2021 den Bürgerverein ins Boot holte. „Dem Wunsch, Stelen aus Cortenstahl für die Gartenschau zu spenden, sind wir gerne nachgekommen“, sagt Eugen Helber, 1. Vorsitzender des Vereins, der auf der Gartenschau auch am „Tag der Geschichte“ am 21. Mai vertreten sein wird. Die Heimatkundliche Vereinigung unter Dr. Andreas Zekorn schloss sich dem Projekt an und steuerte zu den sechs Stelen des Bürgervereins zwei weitere bei. Hergestellt wurden die Stelen bei der AIZ Stiftung Lebenshilfe Zollernalb in Albstadt-Lautlingen, das Layout gestaltete die Balinger Agentur Rudek Design. Da sich während der Planungsphase der Stahl immens verteuerte, bat der Bürgerverein die Sparkasse Zollernalb um Unterstützung bei der Finanzierung, woraufhin sich die Stiftung Kunst, Kultur, Bildung mit einer großzügigen Spende beteiligte.
Der besondere Durchblick bleibt erhalten
Am 20. April übergaben Vertreter des Bürgervereins und der Heimatkundlichen Vereinigung die gestifteten Stelen an die Gartenschau. „Die Stelen bringen noch einmal eine ganz andere Facette von Balingen zur Geltung“, so Annette Stoll-Zeitler, die sich gemeinsam mit Annette Stiehle, technische Leiterin der Gartenschau, und Oberbürgermeister Helmut Reitemann bei den Projektpartnern für ihren engagierten Einsatz bedankte. „Die Motive sind toll gewählt und die anschauliche Aufbereitung lässt die Stadtgeschichte richtig lebendig werden, das ist spannend für Einheimische wie Gäste.“ Auch nach der Gartenschau werden Passanten den besonderen Durchblick auf Balingen haben: Die stabil gefertigten Stelen sind witterungsbeständig und sollen an den ausgewählten Standorten dauerhaft erhalten bleiben.