- Planung & Entwicklung
Bridge Gardens – Entscheidung gefällt
In Balingen wird’s international und kreativ – 35 Studierende waren im September für eine Woche eingeladen, um vor Ort am internationalen Workshop der „Brückengärten“ für die Gartenschau teilzunehmen. Ziel der Projektarbeit war es, die drei Bestandsbrücken, die nicht im Zuge der Bauarbeiten ausgetauscht werden, für die Dauer der Gartenschau temporär zu gestalten.
20 Teilnehmer:innen studieren an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen, 15 an der Pennsylvania State University (PSU) in den USA – alle im Studiengang Landschaftsarchitektur. Außerdem sind an dem Wettbewerb noch der Bund deutscher Landschaftsarchitekten (BdLA) und die Akademie für internationale Bildung (AIB) aus Bonn beteiligt – ebenso der Fachbereich Ausstellung der Gartenschau mit Fachbereichsleitung Annette Stoll-Zeitler von bw-grün sowie Carolin Lenzser als Projektleiterin.
Die Zusammenarbeit zwischen der HfWU, der PSU und der AIB ist nichts Neues – bereits zum vierten Mal fand der internationale Workshop statt. „Besonders schön für unsere Studierenden ist, dass wir dieses Jahr eine Aufgabenstellung anbieten konnten, bei der die Entwürfe im Anschluss auch tatsächlich umgesetzt werden“ freut sich David Welter von der Akademie für internationale Bildung in Bonn.
Kenneth Tamminga, Professor für Landschaftsarchitektur der amerikanischen Student:innen, gefiel auch die Vielseitigkeit der Ausgangssituation – die drei Brücken boten alle unterschiedliche Herausforderungen. So ist beispielsweise die Brücke Stingstraße weiterhin für zweispurigen Verkehr offen zu halten, die Schellenbergbrücke muss durch Ein- und Ausgänge auf beiden Seiten zumindest für Fußgänger überquerbar bleiben. Dagegen wird die Brücke am Alten Markt zur Hirschbergstraße hin komplett gesperrt sein und stand daher gänzlich für die freie Gestaltung zur Verfügung.
Begrüßt wurden die Student:innen am 19.09. durch Oberbürgermeister Helmut Reitemann sowie Staatssekretärin Sabine Kurtz vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, die am selben Tag die Gartenschau in Balingen besuchte. Nach der internationalen Begrüßung bekamen die Workshop-Teilnehmer:innen eine Einführung zum Thema Gartenschau, die eine ausführliche Besichtigung des Geländes, insbesondere der drei Brücken, miteinschloss. Unter fachkundiger Führung durch die technische Geschäftsführerin Annette Stiehle, den Fachbereichsleiter Bau, Volker Mutscheller, sowie der Projektleiterin Carolin Lenzser konnten die einzelnen Bauabschnitte erkundet werden. „Ich freue mich auf spannende Beiträge der jungen, angehenden Landschaftsarchitekt:innen“, so Annette Stiehle.
Anschließend wurden die Gruppen gebildet und die Brücken gewählt – jeweils ein bis zwei Nürtinger:innen bildeten mit einem Studierenden der PSU ein Zweier- oder Dreier-Team und jede Brücke wurde von mindestens drei Gruppen bearbeitet.
Der Wettbewerb erfreute sich bei den Studierenden großer Beliebtheit – obwohl es sich bei dem Modul um ein freiwilliges Wahlfach handelt, sind fast alle verfügbaren Plätze belegt worden, berichtet Professor Rainer Sachse, Dozent der Hochschule in Nürtingen. Er betreut den Wettbewerb schon von Anfang an mit und ist immer wieder angetan von den Ergebnissen, welche die deutsch-amerikanischen Studierendengruppen am Ende abliefern.
Die Workshop-Woche endete mit einer Jurysitzung, bei der neben den betreuenden Dozenten und dem Team der Gartenschau auch die Planerinnen der Daueranlagen und Ausstellungsplanung aus den Büros Planstatt Senner und lohrer.hochrein vertreten waren. Danach hatten die Studierenden noch eine Woche Zeit, die Zwischenergebnisse weiter auszuarbeiten und zu visualisieren.
Im Anschluss wurde pro Brücke ein Ranking erstellt – die ersten beiden Gruppen jeder Brücke erhalten ein Preisgeld. Die Gewinner-Entwürfe werden nächstes Jahr zur Gartenschau mit einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb aus der Region umgesetzt.
Die fertigen Entwürfe und die Gewinner können jetzt im Schaufenster des Gartenschaubüros in der Färberstraße 5 begutachtet werden.