April 23: Auch Gartenglück verdoppelt sich, wenn man es teilt. Die Lebenshilfe Zollernalb will noch mehr erreichen: Für grenzenlose Freude am Gärtnern richtet sie ge-meinsam mit den Kreis- und Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft einen inklusiven Garten in den Schwefelbadgärten ein. In den Beeten und Kästen wächst und gedeiht es bereits.

Gelebte Inklusion: Die Lebenshilfe bringt barriere­­­freies Gärtnern auf die Garten­scha­u

Ein naturnaher, mit dem Rollstuhl befahrbarer Bauerngarten, dazu toll bepflanzte integrative Hochbeete und Balkonkästen: In den Schwefelbadgärten am südlichen Ende des Gartenschaugeländes ist in den letzten Wochen ein lebendiger Ausstellungsbeitrag entstanden, der sich an alle richtet, die sich fürs Gärtnern interessieren – unabhängig von ihren Fähigkeiten und Lebensumständen. Menschen mit und ohne Behinderung, Jung und Alt, Klein und Groß können hier in und an den Beeten arbeiten. Damit das für alle funktioniert, hat die Stiftung Lebenshilfe Zollernalb die Anlage inklusiv geplant und umgesetzt – die barrierefreien Pflanzobjekte und Möbel wurden eigens dafür bei Albkult hergestellt, der Eigenmarke der Stiftung. Dabei wurde nicht nur ans Gärtnern gedacht, sondern auch an alles andere, was im Garten Freude macht und für Wohlfühlstimmung sorgt: Für die gemütliche Pause und ein Gespräch zwischendurch stehen Sitzbänke und Tische bereit. „Im Garten soll es für niemanden Grenzen geben“, sagt David Schmid von der Lebenshilfe. „Unser Beitrag zeigt, wie vielfältig ein Garten sein kann und wie die Gemeinschaft das Gärtnern bereichert – eine Inspiration für die Umsetzung zu Hause.“  

Vom Kräuterkasten bis zum Naschgarten

In Szene gesetzt, bepflanzt und betreut werden die Beete mit verschiedenen Gemüsesorten, Kräutern und Blumen vom Kreis- und Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (KOGL/LOGL). Das Team vom Kreisverband Zollernalb hat nun das „Grenzenlose Gartenglück“ für die Eröffnung vorbereitet: Die Hochbeete wurden mit Gemüse aus der Leidringer Biogärtnerei Blocher bepflanzt, die Baumschule Karle in Dautmergen lieferte Obstbäume für ein Spalier sowie Beerensträucher und die Frommerner Schlosserei Stetza hat ein Geländer aufgestellt, an dem Gärtnern auf engstem Raum dargestellt wird. Um die kleinen Beete auf dem Areal kümmern sich indessen kleine Gärtnerinnen und Gärtner – dort wurde ein Naschgarten angelegt, den der Kindergarten in Endingen bepflanzt und betreut. „Gärtnern hat viele Facetten und diese Vielfalt sollen die Gäste auf der Gartenschau erleben können“, sagt Annette Stoll-Zeitler, Leiterin des Fachbereichs Ausstellung und Betrieb. „Der Obst- und Gartenbauverband und die Lebenshilfe haben sich schon früh engagiert und jetzt einen tollen Beitrag geschaffen, der das Gärtnern quer durch die Gesellschaft thematisiert.“  

Während der Gartenschau wird der Kreisverband auf dem Gelände des grenzenlosen Gartenglücks auch Veranstaltungen anbieten, um die Lust am Gärtnern zu wecken. Verschiedene Ortsverbände zeigen zum Beispiel, wie Buchs und Zypresse in Form gebracht werden oder wie man eine Kartoffelpyramide baut, und organisieren eine Verkostung von frisch gepresstem Apfelsaft. Kinder können unter anderem ein Tastspiel ausprobieren, Kresse säen und ein Insektenhotel füllen.

Zu sehen sind die Projektbeteiligten des Grenzenlosen Gartenglücks hinter einem der bepflanzten Gemüsebeete in den Schwefelbadgärten
Die Beete sind bepflanzt, der barrierefreie Garten ist bereit für die Gäste. Hinter dem Grenzenlosen Gartenglück stehen die Lebenshilfe Zollernalb/Albkult, der Kreis- und Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft sowie der Kindergarten Endingen. Pflanzen, Sträucher und Bäume lieferten die Biogärtnerei Blocher und die Baumschule Karle (Bild: Bossenmaier)