April 23: Nur noch knapp drei Wochen sind es bis zur Eröffnung der Gartenschau, und während der Frühling noch Anlauf nimmt, leuchtet das Veranstaltungsgelände bereits in allen Farben: Mitte April wurden die Pflanzen für den Frühjahrsflor gesetzt und auf dem städtischen Friedhof entstand ein blühender Garten der Erinnerung.

Jetzt blüht Balingen auf: Mehr als 22.000 Pflanzen lassen das Gartenschau­gelände leuchten

Rund 1.000 qm umfassen die Beete mit dem Wechselflor, der saisonalen Bepflanzung, die das grüne Band entlang der Eyach und Steinach mit bunten Tupfen schmücken wird. Die ersten Gäste begrüßt der sogenannte Frühjahrsflor, mit den warmen Tagen hat der Sommerflor seinen großen Auftritt – so ist sichergestellt, dass es während der Gartenschau durchgehend grünt und blüht. Die Blumenzwiebeln wurden bereits im Herbst gesteckt, nun hat ein Team aus dreißig Gärtnerinnen und Gärtnern die Frühblüher für den Frühjahrsflor gesetzt, tatkräftig unterstützt von ehrenamtlichen Helfern der Gartenschau und der Stiftung KBF. Mehr als 22.000 Pflanzen haben sie gemeinsam an nur einem Tag auf dem gesamten Gelände verteilt – blühende Highlights, die immer wieder auch die thematischen Schwerpunkte auf der Gartenschau aufgreifen. Auf der Kulturmeile beispielsweise gibt es einen Schwerpunkt in Rot – der rote Teppich für Kunst und Kultur – und in den Schwefelbadgärten am südlichen Ende des Geländes werden schwefelgelbe Blumen die Besucher begrüßen.

Zu sehen ist ein Beet mit weinroten Blumen im grünen Park, im Hintergrund sind weiße und violette Blüten zu sehen
In den Beeten im Stadtgarten leuchtet die Blütenpracht in intensiven Farben (Bild: Georg Wilkens)

Gestaltet haben den Wechselflor die Landschaftsarchitekten adam + adam, die viele Jahre Erfahrung in der Bepflanzung von Gartenschauen auf Bundes- und Landesebene haben – Planerin Astrid Adam war eigens aus Hannover angereist, um während der Pflanzarbeiten selbst mit Hand anzulegen. Alle Gewächse stammen von regionalen Fachbetrieben aus dem Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen e. V., wurden von den Blumen- und Zierpflanzengärtnern punktgenau produziert und nach der Anlieferung in Balingen sofort an ihr neues Zuhause versetzt. „Auf die Gärtner ist Verlass“, lobt Annette Stoll-Zeitler, Leiterin Ausstellung und Betrieb bei der Gartenschau. „Wir haben Topware bekommen und die Organisation vor Ort lief ebenfalls super, sodass die Pflanzarbeiten schon am ersten Tag abgeschlossen waren – auch die Vorfreude blüht jetzt noch mal ganz neu auf.“

Blühende Gestaltung auch auf dem Friedhof

Fleißig gepflanzt wurde auch auf dem städtischen Friedhof, was zugleich eine Premiere darstellt, denn die Balinger Gartenschau ist die erste, die einen Ausstellungsbeitrag auf einem aktiven Friedhof umsetzt. Im Mittelpunkt des „Gartens der Erinnerung“ steht ein parkähnlich angelegtes, professionell betreutes Gemeinschaftsgrabfeld für etwa 150 Urnengräber, das Friedhofsgärtnereien und Steinmetzbetriebe aus der Region gemeinsam mit der Württembergischen Friedhofsgärtner eG und dem Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen e. V. bepflanzen und gestalten. Die dafür eingereichten Entwürfe wurden nun vor Ort umgesetzt: Zweierteams aus Steinmetzen und Friedhofsgärtnern stimmten die jeweilige Stein- und Pflanzenwahl aufeinander ab, um die Gräber in liebevoll und persönlich gestaltete letzte Ruhestätten zu verwandeln. Zum Einsatz kamen dabei nicht nur regionale Gewächse für die Bepflanzung, sondern auch ausschließlich heimische Steine für die Grabzeichen, die zudem rein handwerklich bearbeitet wurden. Ergänzend werden Holz- und Metallarbeiten gezeigt. Die Schaufläche bleibt nach der Gartenschau als realer Bestattungsort und Grabanlage für Urnenbeisetzungen in Einzel- und Doppelgräbern erhalten und wird ganzjährig professionell gepflegt.

Zu sehen sind Gärtner bei der Arbeit an den individuell gestalteten Grabanlagen auf dem städtischen Friedhof
Auch die Schauflächen auf dem Balinger Friedhof – der „Garten der Erinnerung“ – wurden liebevoll bepflanzt (Bild: Georg Wilkens)