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Historischer Pfad macht Spaziergang zur Zeitreise
Ob von Spaziergängern, Radfahrern oder Gassigehern: Der Uferweg, der hinter der Bizerba-Arena an der Eyach verläuft, wird gern genutzt. Wer zuletzt dort vorbeikam, musste allerdings zweimal hingucken, denn neuerdings gibt es an dieser Stelle unerwartet viel zu sehen – bunte Tafeln ziehen geradezu hinein in die Geschichte(n), die sie abbilden. Und die reichen Jahrhunderte zurück: Auf eine Zeitreise bis hin zu den Anfängen der Stadt nimmt der hier eingerichtete Historische Pfad den Betrachter mit, stellt ihm historische Persönlichkeiten vor, Sehenswürdigkeiten, Gebäude und Orte im Stadtgebiet. Manches ist vertraut, anderes sieht längst nicht mehr so aus wie damals, aber alles ist anschaulich dargestellt und lädt dazu ein, Balingen mal anders zu entdecken – im Vorbeigehen sozusagen.
Auch Lustiges ist dabei
Eine chronologische Reihenfolge oder vorgegebene Richtung gibt es dabei nicht. Man kann an jeder beliebigen Stelle stehen bleiben, sich in eine der Erzählungen vertiefen, die Bilder betrachten oder Stück für Stück sein Wissen über Balingen erweitern. Zwischendrin darf auch mal geschmunzelt werden, denn der Pfad hält neben historischen Fakten auch lustige Szenen bereit. „Es ist toll, was hier entstanden ist, und das in so kurzer Zeit“, sagt Oberbürgermeister Helmut Reitemann, in dessen letzten Amtstagen der Historische Pfad offiziell eröffnet wurde. „Die Tafeln ermöglichen einen ganz besonderen Einblick in Balingens Geschichte.“
Balingen entsteht, schafft, baut, bewegt …
Die Idee für den Pfad kam von Niko Skarlatoudis, Marketingleiter bei der Stadt und der Gartenschau, die Gestaltung übernahm die Balinger Designagentur von Bernd Rudek, an den Zaun gebracht wurde das Ganze von Thomas Aierle und seinem Sohn Luca von City Promotion. Um das Herzstück der ungewöhnlich aufbereiteten Stadtgeschichte – die Inhalte – kümmerten sich Dr. Ingrid Helber, Günther Meinhold und Nicole Scheletz, sie lieferten die Fakten für die sieben Themenbereiche, die jeweils farblich anders gestaltet sind. Und die haben es in sich: Balingen entsteht, wächst, lebt, schafft, baut, beeinflusst und bewegt auf den Schautafeln; auf der 250 Meter langen Zaunfläche geht um die erste Ansiedlung um 1000 vor Christus, um Stadtgründung und Reformation, um Flüsse und Mühlen, Industrie und Handwerk, aber auch um lokale Künstler, um alte Badekultur und historische Trachten und alles andere, was Balingen in seiner Vielfalt ausmacht. (Vergleichende) Bilder, anschauliche Grafiken, charmante Illustrationen und Zitate lockern die Darstellung auf. „Wir haben viel Zeit und Mühe reingesteckt und das war es wert“, fasst Dr. Ingrid Helber die Arbeit an dem Projekt mit ihren Mitstreitern zusammen. „Das Ergebnis ist absolut sehenswert und die Bürger sind begeistert, ich habe nur Positives gehört.“
Ganz nah am Gartenschaugelände
Sehr zufrieden ist auch Niko Skarlatoudis damit, was aus seiner Idee geworden ist: „Der Pfad wird ganzjährig eine tolle Verweilmöglichkeit. Er überzeugt in jeder Hinsicht und ist auf den Punkt zum Start der Gartenschau fertig geworden – auf dem Veranstaltungsgelände sieht man die Tafeln von der anderen Seite und wird davon angezogen.“ Eine Eintrittskarte braucht man für das Erlebnis der begehbaren Stadtgeschichte nicht: Der Historische Pfad befindet sich außerhalb der Gartenschau, ist frei zugänglich und bleibt dauerhaft erhalten – so kann jeder, der möchte, in Balingens Geschichte eintauchen.