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Sonnenblumen satt: Das Balinger Blühlabyrinth ist eröffnet
Ein großer hölzerner Bogen kennzeichnet den Eingang, dahinter windet sich ein schmaler Pfad ins Grüne, gesäumt von strahlendem Gelb – ein einladender Anblick, der prompt die ersten Besucher ins Blühlabyrinth lockt. Und auch das Gartenschauteam ist begeistert von der neuen Attraktion. „Ich freue mich besonders, dass wir jetzt einen schönen Ausstellungsbeitrag mit Sonnenblumen haben, die auf Gartenschauen auch immer ein beliebtes Thema sind“, sagt Annette Stiehle. Die Technische Geschäftsführerin eröffnete das Blühlabyrinth gemeinsam mit Annette Stoll-Zeitler, Leiterin des Fachbereichs Ausstellung und Betrieb, sowie Bauhofbetriebsleiter Marc Pfeilmayer mit seinem Team.
Schön und nachhaltig
Vom Grünteam des Bauhofs stammt die Idee für die Anlage, und auch für die Planung und Umsetzung war man dort verantwortlich. „Die Kollegen wollten auch etwas zur Gartenschau beitragen, eine Fläche mit Mehrwert, und dann kam dieser Vorschlag“, schildert Pfeilmayer rückblickend. „Das Blühlabyrinth sieht nicht nur schön aus, es ist auch biodivers und bietet zusätzlich einen Nutzen als Biomasse.“ Letztere wird als Rohstoff genutzt, um Bioenergie zu gewinnen – in diesem Fall Biogas, das durch die Vergärung von Nutzpflanzen entsteht.
Für das Balinger Blühlabyrinth wurde der sogenannte Veitshöchheimer Hanfmix ausgesät, eine vielfältige Mischung aus dreißig verschiedenen Wild- und Kulturpflanzen, die sich dem Standort und dem Klima anpassen und fünf bis acht Jahre blühen. Im ersten Jahr bilden einjährige Pflanzen wie Nutzhanf, Sonnenblume und Amaranth das Blühlabyrinth, im zweiten Jahr kommen Arten wie Wilde Möhre und Nachtkerze dazu, danach entwickeln sich Stauden wie Rainfarn und Herzgespann. Das Labyrinth lässt sich so in jedem Jahr neu entdecken. Die Biodiversität ist dabei nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar, denn das Labyrinth ist Lebensraum für Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Vögel wie zum Beispiel Blaukehlchen – ein wertvoller Beitrag zum Ökosystem.
Bugs Bunny auf dem Acker
Angelegt ist der blühende Irrgarten nicht in einem der klassischen eckigen oder runden Labyrinthmuster, sondern als Tierfigur: Von oben betrachtet bilden die verschlungenen Gänge den berühmten Zeichentrickhasen Bugs Bunny – eine Form, die gut zu der langgezogenen Fläche des Felds passt. Abgesteckt und freigelegt wurden die Pfade mithilfe einer Drohne. Die Bepflanzung, die bereits jetzt mehr als mannshoch aufragt, wird in den kommenden Wochen ihre volle Höhe erreichen.
Mitten im Labyrinth versteckt sich außerdem noch eine Überraschung: An verschiedenen Stellen wurden großzügige Sitzgelegenheiten aus Holz und Stroh eingerichtet, damit die Besucher das Naturerlebnis ganz gemütlich genießen können. Und eine kleine Pause könnte dem einen oder anderen durchaus willkommen sein: Geht man alle Wege ab, inklusive der Sackgassen, legt man immerhin gut einen Kilometer zurück.
Perfekt gelegen und frei zugänglich
Wer sich seinen Weg durch das blühende Labyrinth suchen möchte, findet es am nördlichen Ende des Gartenschaugeländes gegenüber den Erlebnisauen. Verlässt man diese durch das Drehkreuz und überquert die Fußgängerbrücke über die Eyach, erreicht man den Eingang, der durch einen großen Holzbogen ins Labyrinth führt. Von dort geht es über den Historischen Pfad entlang der Bizerba-Arena nach Süden. „Die Lage ist perfekt“, sagt Annette Stoll-Zeitler. „Das Labyrinth vervollständigt unseren Rundgang und führt von den Erlebnisauen kommend zurück in die Stadt und aufs Gelände – eine tolle Initiative des Bauhofs als Gruß an die Gartenschau.“
Zugänglich ist das Blühlabyrinth täglich während der Öffnungszeiten der Gartenschau, der Eintritt ist frei. Besucht werden kann es bis in den Spätherbst, dann ist die diesjährige Blühsaison vorbei.